Imec kooperiert mit Neurogyn bei der Entwicklung von Beckennervenstimulatoren-Implantaten

Update: 6. August 2023
Imec kooperiert mit Neurogyn bei der Entwicklung von Beckennervenstimulatoren-Implantaten

NeuroGyn ist spezialisiert auf Neurostimulation und chirurgische Lösungen bei Erkrankungen des Beckennervs.

Das neue Implantat nutzt das Know-how von Imec in der drahtlosen Kommunikation und Stromversorgung mit extrem geringem Stromverbrauch und zielt darauf ab, die Lebensdauer des Geräts zu verlängern und gleichzeitig seine Kosten zu senken, damit es am Bedarfspunkt geeignet ist. Nach der Entwicklungsphase ist eine klinische Validierung geplant.

Beckennerven spielen eine wichtige Rolle bei der Blasen-, Sexual- und Darmfunktion sowie bei der Bewegung und Empfindung in den Beinen.

Verletzungen oder Funktionsstörungen der Beckennerven können zu Störungen in diesen Bereichen mit primärem Harndrang und Überaktivität, aber auch potenzieller erektiler Dysfunktion bei Männern führen.

Konservative Erstlinienbehandlungen führen nicht immer zu einer ausreichenden Besserung der Beschwerden und/oder sind oft mit behindernden Nebenwirkungen verbunden (mit einem Therapieabbruch von 60 % in der Folge).

Die Neurostimulation, bei der Elektroden Stromimpulse an Nerven abgeben, um ihre Aktivität zu ändern, kann für diese Patienten eine wirksame alternative Behandlungsoption darstellen. Die derzeitigen Standardgeräte für diese Therapie sind jedoch sperrig, teuer und haben eine begrenzte Lebensdauer.

Die hohen Kosten der Beckenneuromodulation erschweren die Erstattung durch Medicare extrem, insbesondere bei der Behandlung von funktionellen Blasenstörungen, bei denen die überwiegende Mehrheit der Patienten älter oder sogar im Ruhestand ist, und macht die Behandlung für viele Patienten und in vielen Entwicklungsländern nicht verfügbar.

Imec-Forscher am Holst Center entwickeln nun den Neurostimulator neu und nutzen dabei seine fortschrittliche Miniaturisierung Technologie, im Einklang mit der klinischen Expertise der NeuroGyn AG auf diesem Gebiet.

Imec hat eine Erfolgsgeschichte bei der Entwicklung von Funkchips und -systemen, die das Aufladen erleichtern könnten. Das Hinzufügen von Aufladefunktionen zum Gerät würde die Lebensdauer des Implantats verbessern. Darüber hinaus zielt die Verringerung der Batteriegröße und der Implantatgröße darauf ab, das Implantat minimal invasiv zu machen und die Kosten zu senken.

Das einzigartige Toolset von Imec für die drahtlose Kommunikation und Stromversorgung von implantierbaren Geräten ermöglicht die Entwicklung kundenspezifischer Lösungen für medizinische Geräte. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Benutzern und Begünstigten kann das Gerät so angepasst werden, dass es das Einführen in den Körper und die Ausrichtung des Stimulationspfads erleichtert.