Schwedisches Forschungsprojekt macht mehrere Fortschritte auf dem Weg zum autonomen Flughafen der Zukunft

Update: 26. April 2024
Mehrere Fortschritte auf dem Weg zum autonomen Flughafen der Zukunft
Eine Drohne startet vom Flughafen Örnsköldsvik. Bildnachweis: SLICE

Ein dreijähriges Forschungsprojekt an der Mid Sweden University hat mit sicheren und kostengünstigen Lösungen mehrere Fortschritte bei der Schaffung des Flughafens der Zukunft erzielt, darunter autonome Messungen der Landebahnoberfläche sowie mehr Möglichkeiten zur Überwachung von Fahrzeugen und Drohnen auf Flughäfen.

„Wir hatten sehr starke Kooperationspartner, die zu neuem Wissen beigetragen haben, und zusätzlich zu den Ergebnissen, die wir erzielt haben, haben wir gemeinsam auch mehrere neue Forschungsherausforderungen identifiziert“, sagt Benny Thörnberg, außerordentlicher Professor an der Mid Sweden University.

Eines der Ergebnisse des Projekts ist die Entwicklung eines selbstfahrenden Quads zur Vermessung der Oberfläche der Landebahnen des Flughafens. Das Messsystem nutzte eine Kombination aus Laser und Kamera Technologie und wurde vom Projektpartner Klimator weiterentwickelt und an die spezifischen Gegebenheiten und Bedürfnisse des Flughafens angepasst.

Die Entwicklung einer autonomen Technologie zur Messung der Reibung auf Landebahnen ist für die Flugsicherheit von entscheidender Bedeutung und eine wichtige Errungenschaft des Projekts.

„Die neue Technologie kann einen größeren Bereich messen, statt nur einen Punkt auf der Landebahn. Das System kann auch feststellen, ob die Oberfläche trocken oder nass ist, aus Schnee, Schneematsch oder Eis besteht, was mit dem menschlichen Auge nur sehr schwer zu erkennen sein kann. Zusammen mit Informationen über die Oberflächenreibung liefert die Technologie wichtige Entscheidungshilfen für das Flughafenpersonal“, sagt Torbjörn Gustavsson, Leiter Forschung und Entwicklung bei Klimator.






Autonome Vermessung der Landebahnoberfläche. Bildnachweis: Mid Sweden University

Das Projekt hat außerdem das Sicherheitssystem DRIWS erweitert, sodass Fluglotsen an anderen Standorten auf die vom System bereitgestellten Informationen zugreifen können.

„Dieses System dient als unsichtbarer Zaun um die Landebahn, bei dem alle angeschlossenen Fahrzeuge um Erlaubnis zum Betreten der Landebahn bitten und bei unbefugtem Eindringen ein Alarm ausgelöst wird. Dadurch können Fluglotsen auch bei dichtem Nebel und extrem schlechter Sicht sehen, welche Fahrzeuge sich auf der Landebahn befinden“, erklärt Erik Bäckman, verantwortlich für den ferngesteuerten Flugsicherungsturm in Sundsvall.

Die Zahl der Drohnen in der Gesellschaft ist in den letzten Jahren explosionsartig gestiegen und stellt das Flughafenpersonal vor eine neue Herausforderung. Daher wurde das System auch für die Positionierung von Drohnen entwickelt, was beispielsweise bei Rettungseinsätzen von Nutzen sein kann, wo die Technologie zum sicheren Starten und Landen von Drohnen auf Flughäfen eingesetzt werden kann und dafür sorgt, dass sie den Flugverkehr nicht beeinträchtigen.

„Der Einsatz von Drohnentechnologie, um sich schnell einen Überblick über eine Unfallstelle zu verschaffen, liefert den Rettungsdiensten wertvolle Informationen, um den Einsatz effizient zu planen, Zeit und Leben zu retten und die Folgen zu minimieren“, sagt Anders Lundin, Produktionsplaner bei der Region Västernorrland.






Bildnachweis: Mid Sweden University

Dank des Projekts haben Forscher der Mid Sweden University mehrere neue Forschungsherausforderungen für die Zukunft identifiziert. Eine dieser Herausforderungen besteht darin, zu untersuchen, ob die Kameratechnologie weiterentwickelt werden kann, um auch die Menge an Chemikalien auf der Landebahn zu messen, da Chemikalien unter anderem zum Vereisungsschutz eingesetzt werden.

„Außerdem wollen wir untersuchen, ob es möglich ist, Lasermessungen auf größere Entfernungen, beispielsweise von einer Drohne aus, durchzuführen und wie sich unterschiedliche Wetterbedingungen auf die Messmethode auswirken. Wir starten außerdem ein neues Projekt, in dem wir Sensortechnologie erforschen werden, um die Menge an Chemikalien auf Landebahnen zu messen“, sagt Benny Thörnberg, Forscher an der Mid Sweden University.